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Knöpfchen basteln im Werkraum

„Seht mal, es funktioniert!“, ruft die Kollegin begeistert durch den Raum. Gerade hat sie den selbstgebastelten Taster ausprobiert und das Spielzeughuhn legt singend ein Ei. Die anderen Teilnehmer des Workshops sitzen mit dem Lötkolben bewaffnet am großem Werkraumtisch. Nach und nach werden die Batterieunterbrecher und Taster fertig.  Dabei stellt sich das Löten als kleine Herausforderung dar. „Könnte ich den Taster stricken, wäre er schon längst fertig!“, sagte eine Mutter beim Workshop. Nach und nach wird der Umgang mit dem Lötkolben jedoch geübter und es häufen sich die Erfolgserlebnisse.

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Begonnen hat die Idee zu diesem Workshop mit einem Internet-Fund. Auf ATMakers habe ich die Bastelanleitung entdeckt und gedacht: „Das kriegst du doch wohl auch hin!“ Meine letzten Löt-Erfahrungen habe ich bei der Reha-Care am Stand von „Made for my Wheelchair“ gemacht. Dort noch mit eher wenig bis keinem Erfolg. Trotzdem ist mir ein Licht aufgegangen: „Löten zu können, könnte praktisch werden.“ Ich habe mir also die Utensilien für den Button besorgt, das Gehäuse im 3D-Drucker ausgedruckt und bin zum HackerSpace vom CCC gelaufen. Dort habe ich mit viel Mühe meinen Prototypen fertig bekommen. Ich war begeistert und wollte daraus unbedingt etwas Nachhaltiges machen.

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Sowieso ist der Plan dieser Webseite auch, dass dabei etwas konkretes für die Menschen mit Behinderung heraus springt. Also Ärmel hochkrempeln und weg vom Bildschirm. Da Spielzeug und Weihnachten so gut zusammen passt, sollte es noch flink ein Workshop vor Weihnachten sein. Frei nach dem Motto: „Taster für Santa„. Dafür habe ich die Schulgemeinschaft angeschrieben und ein paar Teilnehmer zusammen bekommen. So saßen also an diesem Nachmittag nicht nur Kollegen am Tisch, sondern auch eine Mutter. Im Vorfeld hatte ich mir von sinnvoll-geschenkt.de einige ausrangierte Spielsachen zuschicken lassen. Jetzt flitzte der Schüler mit seinem Rollstuhl durch den Werkraum und probiert fleißig das adaptierten Spielzeug aus. Eine große Freude für das Kind und eine Wonne ihm beim spielen zuzusehen.

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Es war für mich der erste Workshop diese Art und deshalb war ich froh und stolz, dass am Ende jeder Teilnehmer einen Batterieunterbrecher und/oder Taster mitnehmen konnte. Schließlich habe ich selbst nicht gerade die größten Erfahrungen mit dem Lötkolben. Ohne die Unterstützung der Uni-Paderborn hätte ich zusätzlich noch ziemlich alt ausgesehen, denn ich hätte es kaum pünktlich geschafft alle Taster mit unserem einsamen 3D-Drucker herzustellen. Hierfür noch einmal ein herzliches Dankeschön!

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Toll war es auch zu beobachten, wie sich alle gegenseitig geholfen haben. Einfach klasse! Seitdem wurde ich bereits mehrfach gefragt, ob ich diesen Workshop nochmal anbieten könnte. Meine Antwort: „Sehr gerne!“ Es hat mir eine Menge Spaß gemacht.

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