Gestern habe ich eines der älteren Versprechen dieses jungen Blogs eingelöst. Ich war im inklusiven MakerSpace von Selfmade in Dortmund, um einen Workshop zu leiten. Natürlich ging es mal wieder um die Taster. Die bunten Knöpfe kommen aus dem 3D-Drucker und werden von vielen Menschen mit Behinderung genutzt. Da passt es perfekt, dass der MakerSpace in den Räumen der AWO-Werkstätten untergebracht ist. So wurde ich direkt freundlich von einigen Mitarbeitern begrüßt. „Kann ich helfen?“, fragte Matheus und zeigte mir den bereits vorbereitete Nebenraum. Nach zwei kurzen Touren zum Auto und ebenfalls wieder netter Unterstützung, waren die Kabel und die Spielzeugtiere (auch „der Zoo“ genannt) vor Ort. Nach und nach trudelten jetzt die Teilnehmer ein. Sofort war mir klar, dass es eine bunte und entspannte Runde wird. Neben den AWO-Mitarbeitern waren einige Leute des Selfmade-Teams, Studenten und Kollegen einer anderen Förderschule dabei. Meine Zielgruppe sozusagen fast komplett versammelt. 😉
Nachdem mich Ingo Bosse freundlich vorgestellt hat, konnte ich meine „Arbeitsblätter“ verteilen. Die Anleitungen habe ich vor einiger Zeit mit heißer Nadel gestrickt und die Fotos aus dem Video von den ATMakers und der Anleitung von Arbeitskreis UK geklaut. Daher habe ich sie bisher noch nicht hochgeladen, aber da ich darum gebeten wurde, hole ich das hiermit nach: Anleitungen Taster und Batterieunterbrecher.
So gingen wir schnell die Anweisungen durch und nur wenige Augenblicke später biegt sich bald der Tisch unter der Menge an Material: Tastergehäuse, Kabel, Lötkolben, Knöpfe, Lötzinn, Schrumpfschlauch, Druckfeder, Klinkenkupplung und der ganze Zoo! „Das ist aber fummelig“, höre ich Ingo sagen. „Kannst du mal hier halten?“, fragt wiederum ein anderer Teilnehmer. Manche bringen viel Löterfahrung mit und sind schnell fertig. So wie Caro, die in windeseile ihre eigenen Batterieunterbrecher und Taster an den Spielzeughund klemmt und dann stolz ruft: „Fuktioniert! Und alles von mir! Yes!“ Ich gebe es gerne zu, so schnell wie ein Großteil der Workshopteilnehmer bin ich bis heute nicht beim Tasterbau.
Während einige Bastler noch mit den ausgedruckten Tasternkämpfen, tüfteln zwei Kursteilnehmer bereits an Verbesserungen am Design. „Wenn hier noch eine Kante wäre, dann dürfte er sich nicht mehr so schnell verkanten“, sagt Max und fügt den kleinen Überstand im CAD-Programm ein. Die Datei habe ich per Mail bekommen und werde es mal in den nächsten Tagen testen.
Nach nicht einmal zwei Stunden ist der Spaß vorbei und jeder konnte mindestens einen Taster fertigstellen. Für mich ein voller Erfolg! Noch besser finde ich es aber, dass ich wieder interessierte Menschen für die Idee von DIY-Hilfsmitteln für Menschen mit Behinderung erreichen konnte. Dass ich dabei noch so viel nettes Feedback bekommen habe, entlohnt natürlich umso mehr. Vielen Dank für den netten Nachmittag!